Welche Therapieansätze fließen in meine Arbeit mit ein?

 

Gesprächstherapie

 

Es gibt viele verschiedene Formen der Gesprächstherapie, aber allen ist gemeinsam, dass in der Hauptsache durch ein Gespräch und besonders auf der Basis einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Klienten und Therapeuten leidensdruckerzeugende oder störende Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster aufgedeckt und bearbeitet werden.

 

Systemische Seelsorge und Beratung

 

Der systemische Ansatz sieht den Menschen als untrennbaren Teil des sozialen Systems, in dem er gelebt hat und jetzt lebt.

Zudem versteht er den Menschen an sich als System. So ist er recht nachvollziehbar ein System aus Leib, Seele und Geist, die miteinander interagieren, wie man es z.B. bei psychosomatischen Störungen klar erkennen kann.

Auch die Seele kann als System verschiedener Anteile verstanden werden, was wir daran erkennen, dass es unterschiedliche Bestrebungen, Ambivalenzen, innere Konflikte etc. gleichzeitig in uns geben kann. Deshalb betrachtet systemische Beratung den Klienten mit seinen Problemen, Störungen und Fragestellungen besonders mit dem Blick auf seine Beziehungen, auf die Ausgewogenheit zwischen den systemischen Anteilen und auf seine Ressourcen, also auf seine Stärken und realen Möglichkeiten, um durch sie Lösungen und Handlungsspielräume zu finden, die schon in seinem System angelegt sind.

In der christlichen systemischen Seelsorge/Beratung und Therapie weiß man um die größte aller Ressourcen, Gott und seine bedingungslose Liebe zu seinen Kindern. Je mehr unser Denken, Fühlen und Handeln mit ihm in Verbindung ist, umso mehr heilsame Wirkungen werden sichtbar werden.

 

Traumabegleitung

 

Traumatische Erfahrungen können sich in vielen Symptomen im Nachhinein immer wieder im Alltag störend und quälend bemerkbar machen. Diese Erfahrungen waren zur Zeit der Entstehung des Traumas zu belastend für den Klienten, als dass er sie damals selbständig hätte bearbeiten und bewältigen können. Die Schutzmechanismen, deren sich die Seele damals bedient hat, waren zur Zeit des Traumas absolut notwendig und hilfreich, aber im Nachhinein können diese Schutzmechanismen das normale Leben beeinträchtigen. Die Traumabegleitung hilft, in einer speziellen Begleitung, mit diesen Erfahrungen und ihren Symptomen umzugehen oder sie in einer Therapie zu bearbeiten.

 

Tiefenpsychologisch orientierte Therapie

 

Tiefenpsychologische Ansätze dienen u.a. dazu, in der Kindheit grundgelegte Beziehungsmuster, Blockaden und ähnliches aufzudecken und zu bearbeiten. Wahrzunehmen, in wieweit der Mensch durch unbewusste Schutzmechanismen oder unbewusste Konflikte beeinflusst ist, kann hilfreich sein, um störende Verhaltens- und Gefühlsmuster zu verändern. Auch Störungen in den Entwicklungsphasen während der Kindheit können manche heutigen Probleme erklären.

 

Bindungsorientierte Beratung

 

Hier berücksichtigt man die frühkindliche Entwicklung, in der Bindungs- und Beziehungsmuster zu wichtigen Bezugspersonen erlernt werden, die sich im späteren Leben als Erwachsener als dysfunktional herausstellen können und die dann in den heutigen Beziehungen unter Umständen zu Konflikten und Problemen führen können. Auf diese Bindungsmuster ist man nicht zwangsläufig festgelegt, sondern in neuen Beziehungserfahrungen lassen sich auch gezielt neue Bindungsverhaltensweisen erlernen. Die therapeutische Beziehung spielt hier auch eine Rolle, da sie einen sicheren Raum für neue Beziehungserfahrungen bieten kann.

  

Verhaltenstherapie

 

Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass das Verhalten des Menschen (sowohl hilfreiches, als auch problematisches) erlernt ist und deswegen auch umgelernt werden kann. Problematische Verhaltensweisen, Gefühle und Denkmuster können durch entsprechende Therapien nach gewisser Zeit mit Geduld und Übung durch hilfreiche Verhaltensweisen ersetzt werden.